Eggplate

Eggplate

Der Evolution einen Schritt voraus!

Die Natur hatte ursprünglich vorgesehen, dass Pferde vier Zehen haben, dann drei und mit der Zeit hat es sich auf eine Zehe reduziert. Das ist die Evolution.

Das Pferd ist ein Fluchttier, das heisst, bei Gefahr rennt es in entgegengesetzter Richtung der Gefahr weg, und zwar geradeaus und so schnell wie möglich. Das ist die grosse Stärke des Pferdes. In Kurven und speziell bei engen Radien sieht das dann etwas anders aus. Da kommt meine Erfindung, nämlich die Eggplate ins Spiel.

Beim heutigen Einsatz von Pferden in den diversen Pferdesportarten ist es so, dass von den Pferden sehr viel verlangt wird und hauptsächlich in Kurven gearbeitet werden muss. Pferde müssen also in der Lage sein, sehr enge Radien so schnell wie möglich zu meistern. Mein Ziel ist es, dem Pferd den Komfort geben zu können, dass es sich in der Kurve gleich gut fühlt, wie wenn es geradeaus laufen würde. Oft stelle ich, vor allem bei älteren Pferden, die schon etwas mehr im Sport eingesetzt wurden und unter Umständen eine gesundheitliche Vorgeschichte aufweisen, fest, dass Lahmheiten in erster Linie auf der Volte und erst in zweiter Linie beim Geradeaus gehen sichtbar werden. Mit der Eggplate habe ich etwas entwickelt, das den Pferden in Kurven den gleichen Komfort bringt wie beim Geradeaus laufen. Der Beweis ist, dass wir beim Röntgen des Pferdes auf zwei Beinen stehend sehen, dass die Gelenkspalten parallel bleiben. Heben wir ein Bein auf wird normalerweise die Gelenkspalte aussen eng, aber mit der Eggplate bleibt sie parallel.

Slowmotion-Video

Wir haben ein Slowmotion-Video erstellt. Dieses zeigt das Pferd mit alten Eggplates, ohne Eisen, mit Fullrocker-Beschlag und zuletzt mit neuen Eggplates. Gefilmt wurden jeweils Absprung und Landung. Bei dieser Gelegenheit besten Dank an Thomas, Valerio, Jeremy und Rachel für die tatkräftige Unterstützung. Unsere Erkenntnisse haben wir nachstehend festgehalten:

Anfangs im Trab, danach Absprung / Landung. Das Pferd hat sich insgesamt am komfortabelsten bewegt.

Pferd verhält sich sehr fühlig und mit wenig Raumgriff, erhöhte Schläge, starke Haftreibung und sinkt relativ tief ein. Die Länge der Sprünge deutlich kürzer (1,30m kürzere Flugbahn) und nahe am Hindernis.

Komfortabler als ohne Eisen, Huf sinkt im Boden immer noch relativ tief ein, aber wesentlich besser als ohne Eisen. Pferd ist mit Sicherheit dankbar für Hufschutz.

Wenig eingesunken, grössere Haftreibung, Gelenkspalten parallel, Position bleibt optimal, insgesamt dürfen wir sagen, dass Eggplate sehr sinnvoll ist und das Versprechen hält.


Röntgenbilder

Von diesen Versuchen haben wir Röntgenbilder erstellt und analysiert. Es handelt sich dabei um Standardbilder auch im Sand unter Turnierbedingungen. Die jeweiligen Bilder sind mit den entsprechenden Kommentaren unten aufgeführt.

Röntgenbild 1 (Eggplate alt)
Röntgenbild 1 (Eggplate alt)

Durch das Beschlagen sein hat sich die Aluminiumplatte im Zehenbereich abnützen können und das Pferd konnte sich dort eine Zehenrichtung, resp. einen Abrollpunkt anlaufen, wie es ihn gerne hat. Das Röntgenbild zeigt, dass die Position gehalten werden konnte, sogar optimal mit der geraden seitlichen Zehenachse. Was zudem besser wurde, ist der Abrollpunkt. Insgesamt der absolut komfortabelste Beschlag, den das Pferd hatte.

Röntgenbild 2 (Eggplate alt)
Röntgenbild 2 (Eggplate alt)

Die Gelenkspalten sind parallel, noch besser als bei der neuen Eggplate. Der Grund dafür ist, dass sich die Eggplate – weil sie aus Aluminium ist und aus diesem Grund nicht so stark ist, sondern sehr flexibel - in diese Art und Richtung abnützt, wie es das Pferd wünscht und durch seine natürliche Bewegung steuert.

Röntgenbild 3 (Eggplate alt)
Röntgenbild 3 (Eggplate alt)

Hier ist nun der extreme Unterschied zu erkennen: dadurch, dass sich die Zehenrichtung im Zehenbereich dieses Beschlages so stark abgenützt hat, sinkt uns der Zehen noch weiter ein. Interessant ist, dass es die Pferde so gerne haben. Wir haben die Distanz der Sprunglänge, resp. Sprungphase gemessen und mit der alten Eggplate springt das Pferd die Gesamtlänge des Sprungs 1.30m weiter als wenn es unbeschlagen ist.

Röntgenbild 4 (Eggplate alt)
Röntgenbild 4 (Eggplate alt)

Gelenkspalten im weichen Boden wo es auf der äusseren Seite auch wieder ein bisschen enger wird als auf der inneren Seite wie bei den vorangegangenen Beschlägen.

Röntgenbild 1 (ohne Eisen)
Röntgenbild 1 (ohne Eisen)

Dieses Röntgenbild zeigt uns die seitliche Ansicht mit positivem palmaren Winkel und die gerade seitliche Zehenachse

Röntgenbild 2 (ohne Eisen)
Röntgenbild 2 (ohne Eisen)

Die Dorsopalmare Aufnahme (DP), von vorne nach hinten, zeigt in dieser Situation sehr schön die parallelen Hufgelenkspalten und Krongelenkspalten

Röntgenbild 3 (ohne Eisen)
Röntgenbild 3 (ohne Eisen)

Left Front (LF), ohne Eisen im Sand geröntgt und da sehen wir:
- der palmare Winkel steigert sich
- die Zehenachse bricht ein bisschen nach vorne
- Grund ist, weil der Huf im Zehenbereich einsinkt

Röntgenbild 4 (ohne Eisen)
Röntgenbild 4 (ohne Eisen)

Bei dieser DP-Aufnahme wird die Gelenkspalte beurteilt. In dieser Situation, also im weichen Boden, ist es so, dass die Gelenkspalte auf der äusseren Seite ein bisschen schmäler wurde, weil der Huf auf der inneren Seite stärker eingesunken ist und weil der Widerstand von diesem Holzklotz nicht da war.

Röntgenbild 1 (Fullrocker)
Röntgenbild 1 (Fullrocker)

Gleiche Situation was den palmaren Winkel betrifft, wir haben einen guten Abrollpunkt, so wie wir das haben wollen.

Röntgenbild 2 (Fullrocker)
Röntgenbild 2 (Fullrocker)

DP, wir haben die Gelenkspalten schön parallel.

Röntgenbild 3 (Fullrocker)
Röntgenbild 3 (Fullrocker)

Im Sand geröntgt, der Zehen sinkt etwas weniger als unbeschlagen ein, macht etwas mehr Widerstand mit dem Hufeisen welches den Huf im vorderen Bereich abdeckt.

Röntgenbild 4 (Fullrocker)
Röntgenbild 4 (Fullrocker)

Parallelität der Gelenkspalten ist mit Fullrockereisen ungefähr vergleichbar wie wenn ohne Eisen.

Röntgenbild 1 (Eggplate neu)
Röntgenbild 1 (Eggplate neu)

Röntgenbild identisch zu den oberen, palmarer Winkel bleibt gleich, Zehenachse schön gerade.

Röntgenbild 2 (Eggplate neu)
Röntgenbild 2 (Eggplate neu)

Hufgelenkspalten und Krongelenkspalten schön parallel, besser als mit Fullrocker Beschlag oder wenn ohne Eisen, da durch die Pombierung von diesem Eisen, das selber ausgeglichen werden kann.

Röntgenbild 3 (Eggplate neu)
Röntgenbild 3 (Eggplate neu)

Im Sand, der Zehen sinkt ein, ungefähr identisch wie mit Fullrocker. Etwas weniger als ohne Eisen ober doch ähnlich Fullrocker.

Röntgenbild 4 (Eggplate neu)
Röntgenbild 4 (Eggplate neu)

Diese DP Aufnahme zeigt, dass sich die Gelenkspalten ungefähr gleich verhalten wie mit dem Fullrocker Beschlag und wenn das Pferd keine Eisen hat. Auf der äusseren Seite ist es ein bisschen eng geworden, weil der Druck vom Pferdebein stärker auf die innere Seite wirkte.

Hufbeschlagstagung 2021

Als Beitrag zur Hufbeschlagstagung zeigte Huf-Schmied Cyrill Zuber aus Ostermundigen seinen Spezialbeschlag «Eggplate». Die Methode eignet sich besonders für Springpferde, aber auch zur Behandlung von Equiden mit Hufrehe. Die Hufbeschlagstagung 2021 fand dezentral und multimedial statt. So führte Cyrill Zuber seinen Beitrag in der Ecurie Duguet SA in Gümligen vor.

Ebenfalls dabei war Kameramann Reinhold Briegel. Anstelle der bewährten kommentierten Live-Übertragung produziert er einen Film, der im Netz und in den sozialen Medien sowie auf der Homepage von Huftech hochgeladen wird. Hier finden Sie zudem den Fachartikel «Eggplate – der Evolution voraus» als PDF in F und D.

Eggplate bei Hufrehe

Tierarzt Beat Wampfler kennt die Problematik, mit der Mini-Shetland-Pony Lucky zu kämpfen hat, nur zu gut. Keine konkrete Aufgabe, mangelnde Bewegung und Übergewicht haben das Pony krank gemacht.

Cyrill Zubers Innovation: Ein Spezielbeschlag bei Hufrehe - die von Ihm erfundene Egg-Plate. Ein interessanter Bericht aus der Bauernzeitung, den wir - nebst Video - mit freundlicher Genehmigung von Simone Barth (Blattmacherin / Redaktionsleiterin Nordwestschweiz) sehr gerne auch hier veröffentlichen.